Dieser Artikel entstand in Kooperation mit dem Deutschen Korkverband e.V.
Zugegeben, wir waren etwas überrascht, als wir eine Kooperationsanfrage zum Thema Korkfußboden erhalten haben. Aber auf der anderen Seite waren wir auch neugierig.
Als wir vor 2 Jahren mit unseren Katzen umgezogen sind, standen wir auch vor der Frage: Welcher Fußboden soll es werden? Es gibt ja schier unzählige Möglichkeiten – alle mit unterschiedlichen Vorteilen und Nachteilen. Gerade für uns Laien im Baugeschäft ein schwieriges Thema. Wir haben uns damals für Fliesen im Erdgeschoss und Vinyl-Parkett im Ober- sowie Dachgeschoss entschieden.
In der engeren Auswahl hatten damals Laminat, Bambus und eben das Vinyl. Ein wesentliches Kriterium war, dass der Boden auch nass gewischt werden kann, bzw. ein mögliches Übergeben unserer Katzen nicht zu einem Schaden führen würde. Zusätzlich sollte er so robust sein, dass Leo und Clio keine Kratzer beim Toben hinterlassen.
Warum also nicht Kork ausprobieren?
An Kork haben wir damals gar nicht gedacht, weil wir dieses Material immer mit dem Fußboden unserer Großeltern oder mit aneinander gelegten Untersetzern oder Flaschenkorken verbunden hatten. Nun waren wir sehr neugierig, wie ein solcher Boden in echt aussehen würde.
Da wir gerade keinen ganzen Boden zu verlegen haben (dafür hätte die Anfrage 2 Jahre früher kommen müssen 🙂) haben wir uns ein Muster angefordert. Der Deutsche Korkverband e.V. wirbt damit, dass sich Kork Fußböden auch für Haustierbesitzer eignen.
Davon wollten wir uns natürlich selbst überzeugen und wissen:
- Wie kann ein eher weiches Material tatsächlich den scharfen Krallen einer Katze standhalten?
- Wie ist die Optik? Wird der Boden dann ähnlich krümelig aussehen, wie ein Topf-Untersetzer?
- Wie schneidet das Wärmeempfinden im Vergleich zu unserem Vinyl-Parkett ab?
- Was sagt der Preis? Wie teuer ist Kork im Vergleich zu anderen Materialien?
Der Material-Test
Unserem Muster lag ein sehr lieber Brief mit dem Hinweis dabei, dass bisher noch keine Katze die Kratzfestigkeit getestet hätte – das versuchen wir natürlich zu ändern.
Mal schauen wie wir Leo und Clio dazu bringen können, mal ordentlich ihre Krallen in das Material zu stecken.
Vorab aber ein weiterer Hinweis des Herstellers: Der Korkfußboden weist bei der Abrieb- und Kratzbeständigkeit einen tollen Wert von AC5 auf und hat die Beanstandungsklasse 33. Ein Wert, den viele Laminatböden nicht erreichen.
Die Optik & die Haptik
Mal ehrlich, woran denkst Du, wenn Du an einen Korkboden denkst? Wir waren sehr überrascht, als die Bodenmuster ankamen.
Die großformatigen Klick-Elemente kommen in einer modernen Holz-Optik daher. Moderner Digitaldruck sorgt für eine große Vielfalt an unterschiedlichen Mustern. Ob helle Holz-Optik oder dunkle Fliesen-Optik, es gibt nahezu unzählbar viele verschiedene Varianten.
Aber wo ist nun eigentlich der Kork?
Wenn man sich das einzelne Klick-Element im Querschnitt einmal näher anschaut, dann sieht man ganz oben eine dünne Schicht Druckfarbe, mit der das jeweilige Dekor gedruckt wird.
Direkt darunter findet man dann endlich Kork. Eine etwa 5-10 mm dicke Korkschicht. Diese Schicht sieht im übrigen genau so aus, wie man gepresstes Kork beispielsweise von den früheren Böden kennt. Aber durch den modernen Aufdruck, ist das ja gar kein Problem.
Wenn man diese Schicht mit dem Fingernagel eindrückt, dann sieht man sehr schnell den großen Vorteil des Materials: die Elastizität. Diese sorgt dafür, dass jeder Deiner Schritte leicht abgefedert wird. Das angenehme Gefühl beim Gehen soll gleichzeitig Deine Gelenke und Deinen Rücken schonen. Da wir keine Ärzte sind, oder eine klinische Studie parat haben, können wir das natürlich auf lange Sicht nicht prüfen.
Moderne Pressverfahren sorgen jedoch dafür, dass Kork-Parkett oder Klick-Korkböden extrem robust und widerstandsfähig sind. Die oben erwähnte Nutzungsklasse bedeutet im Detail, dass dieser Fußboden auch im gewerblichen Bereich problemlos verwendet werden kann. Ob in Arztpraxen, in KiTas oder in Bürogebäuden – dieses Material kann laut dem deutschen Korkverband fast überall verwendet werden.
Ist Kork wirklich wärmer?
Laut dem deutschen Korkverband soll Kork im Vergleich zu Holzfussböden die bessere Wärmeeigenschaften bieten.
Der natürliche Rohstoff Kork besteht aus Millionen mit Gas gefüllten Zellen. Diese Zusammensetzung sorgt dafür, dass ein Korkfußboden immer angenehm temperiert ist. Gehst Du an kühleren Tagen barfuß über diesen Boden, solltest Du merken, dass sich der Untergrund schnell warm anfühlt.
Wir haben den direkten Test mit unserem Vinyl-Parkett gemacht und uns gleichzeitig auf die Musterlemente sowie unseren Fußboden gestellt. Tatsächlich hatten wir das Gefühl, dass das Korkelement unter unseren Füßen schneller warm wurde, als das von uns verlegte Vinyl.
Warum eignet sich Kork-Fußboden für Haustierbesitzer?
Die hohe Belastbarkeit und die Härte sollen das Kork resistenter gegen Kratzspuren machen. Leider haben Leo und Clio nicht die geringsten Andeutungen gemacht, auf den Korkmustern ihre Krallen auszufahren. So konnten wir nur mit dem Fingernagel testen und bemerkten schnell, dass keine Kratzer zu erwarten sind. Noch dazu ist die bedruckte Oberfläche des Fußbodens so fest, dass keiner unserer Kater überhaupt auf die Idee kommen wird, diesen als Kratzbaum-Ersatz zu verwenden.
In unserer Mietwohnung hatten wir relativ günstiges Laminat und haben dort in 5 Jahren eigentlich nur einen Kratzer im Laminat gehabt, der bereits vor unserem Einzug dort zu finden war. Auch wenn unsere Kater beim Toben regelmäßig mit ihren Krallen „die Kurve gekratzt“ haben, konnten wir keine Beschädigungen feststellen.
Vielmehr überzeugt uns hier das Argument, dass der Schmutz von der Oberfläche sehr gut entfernt werden kann. Ob Du die Katzenhaare nun mit einem Staubsauger (wahlweise auch mit einem Saugroboter) oder durch nebelfeuchtes Wischen beseitigst, ist egal, denn der ebene Korkboden macht es Dir wirklich leicht. Einer anti-statischen Wirkung des Materials sei Dank.
Top ist ebenfalls der hervorragende Trittschallschutz. Ein Korkboden schluckt nämlich sehr viel der lästigen Trittgeräusche, sodass weder Katzenpfoten (oder auch Hundepfoten) noch High-Heels für übermäßig laute Geräusche sorgen. Kork ist also insbesondere für Mietshäuser sehr gut geeignet.
Wie teuer ist ein Korkfußboden?
Am Ende kommt es natürlich auch ein bisschen auf den Preis an. Gutes Material, tolle Wärmeeigenschaften und eine pflegeleichte Oberfläche sind natürlich ganz charmant. Aber wie sieht es mit den Kosten im Vergleich zu anderem Material aus?
Schwierig ist leider ein direkter Vergleich von Preisen, weil die Spanne der Kosten für andere Materialien extrem groß ist. Du kannst Laminat bereits für 10€ pro m² kaufen, oder auch 50€ dafür bezahlen. Das hängt mit der Qualität und der Widerstandsfähigkeit zusammen.
Auch bei dem Korkfußboden ist es so, dass dieser – ebenso wie andere hochwertige Fußböden – in einer breiten Preisspanne zu erwerben sind. Hier solltest Du im Einzelfall und je nach Bedarf die Preise aller Materialien vergleichen.
Welche Erfahrungen hast Du bisher mit Kork gemacht? Stehst Du vielleicht gerade vor der Entscheidung, welcher Boden in Deinem Haus / Deiner Wohnung verlegt werden soll? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar hier unter dem Artikel.
Wir überlegen auch schon eine Zeitlang… ein warmen Korkboden auf
unseren Flur,, den der wäre mir lieber als die schwer reinigenden Läufer. Weil es hin und wieder passieren kann, das sich eine Katze übergeben kann, was vor 4 Wochen passiert ist, hat einer meiner 3 Katzen schlecht geworden, laut Tierarzt…. war das ein Infekt.